Center for the Study of Language and Society (CSLS)

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CSLS Ringvorlesung "Multilingual Practices in the Digital World"

Voz, multimodalidad y mediación en redes sociales a propósito de la comunidad afroperuana

Mittwoch, 10.04.2024, 16:15 Uhr


Vorlesung auf Spanisch (mit Englisch-Übersetzung)

Veranstaltende: Center for the Study of Language and Society
Redner, Rednerin: Yvette Bürki
Datum: 10.04.2024
Uhrzeit: 16:15 - 17:45 Uhr
Ort: F021
Hörraumgebäude Unitobler
Lerchenweg 36
3012 Bern
Anmeldung: via ksl
Merkmale: nicht öffentlich
kostenlos

Deutscher Titel:
Stimme, Multimodalität und Vermittlung in sozialen Netzwerken in Bezug auf die afro-peruanische Gemeinschaft

Yvette Bürki ist Privatdozentin am Institut für Hispanistik der Universität Bern, Schweiz. Sie erforscht periphere Varietäten des Spanischen, insbesondere Ladino oder Judenspanisch, sowie diskursive semiotische Manifestationen in Bezug auf ethnisch-sprachliche Minderheiten, mit einem Fokus auf Identität und ideologische Manifestationen.

Abstract

In dieser Sitzung werden wir uns mit Praktiken des Bürgerwiderstands gegen eine rassistische Malerei befassen,  die über Nacht am 5. Oktober 2022 an der Wand einer Hauptstraße im Bezirk Barranco in der peruanischen Hauptstadt Lima angebracht wurde. Im Gegensatz zu einem rassistischen Vorfall, der sich ein Jahr zuvor in einem Schreibwarengeschäft im selben Bezirk ereignet hatte und über den die Nachrichtenmedien der Hauptstadt berichteten, gab es über diese Wandmalerei keine journalistische Berichterstattung. Stattdessen spielten die sozialen Medien eine wichtige Rolle bei der Bekanntmachung des Vorfalls und der verschiedenen Protestaktionen, die in den folgenden Tagen stattfanden und der afro-peruanischen Community von Barranco eine Stimme gaben. Barranco ist ein bekannter Touristenbezirk und traditionell ausserdem einer der Bezirke Limas mit einem hohen Anteil afro-peruanischer Bevölkerung – einer ethnischen Gruppe, die in Peru aufgrund ihrer relativ geringen Zahl im Vergleich zu anderen spanischsprachigen Ländern Lateinamerikas sozio-historisch stigmatisiert ist und in verschiedener Hinsicht diskursiv unsichtbar gemacht wird. Da die Gemeinschaft der Afro-Nachkommen keine eigene Sprachvarietät hat, die sie identifizieren bzw. indizieren würde, spielen – wie die Analyse zeigen wird – andere semiotische Modi (wie Bilder, Musik, Texturen und Farben) eine wesentliche Rolle als indexikalisierende Elemente dieser ethnischen Gruppe.